Zuletzt berichteten wir im Mai über die Arbeit unseres Fraktionsmitgliedes Thomas Buse. Er ist Mitglied des Ausschusses für Schule und Bildung und Mitglied des Arbeitskreises Ganztag. Er ist der unter uns, der sich mit Eltern, Schulleitung, Hortmitarbeitenden und der Verwaltung austauscht und sich seit langem zum Thema Ganztag politisch im Ausschuss für Schule und Bildung für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Grasberg engagiert.
Lest dazu gerne noch einmal unseren Blogbeitrag

Im April 2025 wurde in diesem Artikel des NDR v. 04.04.2025 Ganztag für Grundschulkinder ab 2026 nicht überall möglich? die Frage gestellt, ob die Umsetzung des gesetzlichen Anspruches für alle Schülerinnen und Schüler der ersten Klassenstufe einen auf ganztägige Betreuung aus dem Ganztagsförderungsgesetz vom 02.10.2021 (welches durch die Koalitionsparteien der 19. Legislaturperiode CDU/CSU/SPD-Kabinett Merkel 2021 verabschiedet und im Bundesgesetzblatt am 02.10.2021 veröffentlicht wurde) ab 2026 überall möglich sei, da die finanzielle Ausstattung der Länder und Kommunen, (die sich hier vor Ort in einer schwierigen finanziellen Lage befinden) durch den Bund (jetzt GroKo SPD/CDU) immer noch unklar war.
Im Juli 2025 kündigte lt. diesem Artikel vom 09.07.2025 (Ganztag an Grundschulen: „Es wird nicht überall perfekt sein“) unsere niedersächsische Kultusministerin Hamburg (B90/Die Grünen) ehrlich an, dass einige Schulen in Niedersachsen zum Start improvisieren müssten und es nicht überall perfekt sein wird.
Die Niedersächsische Kultusministerin ist auf Landesebene für die Umsetzung dieses Bundesgesetzes aus dem Jahr 2021 in den Niedersächsischen Grundschulen zuständig und stellt auf den Seiten des Kultusministeriums umfangreiche Informationen und ein FAQ zu wichtigen Fragen zur Verfügung.
Der gesetzliche Rechstsanspruch auf ganztägige Betreuung besteht ab dem Schuljahr 2026/2027 zunächst für Grundschüler des 1. Jahrganges.
Bisher bietet die Gemeinde Grasberg mit dem Hort des DRK allen Grasberger Familien und damit allen Jahrgängen bereits die Möglichkeit der verlässlichen ganztägigen Betreuung von Grundschülern und kommt bereits dem gesetzlichen Auftrag nach. Das DRK als Träger erhält auch in 2026 einen Zuschuss seitens der Gemeinde. Das DRK stellt mit qualifiziertem Personal bisher ein (nach Einkommen gestaffelte kostenpflichtige) Betreuungsangebot mit pädagogischem Fachpersonal zur Verfügung.
Seitens der Grundschule wird seit längerem an einem Konzept zur Umsetzung des offenen Ganztages durch die Grundschule selbst gearbeitet, der Arbeitskreis in dem auch alle politischen Parteien vertreten sind wurde einbezogen, wir berichteten.
Ein Bundesgesetz, geht also über die Landesebene (Kultusministerium) unter Einbeziehung des Landkreises (Jugendhilfe) aktuell in die Umsetzung auf kommunaler Ebene in unserer Gemeinde.
Am 22.10.2025 wurden dem Gemeinderat sowie den Elternvertretern auf einer interfraktionellen (nicht öffentlichen) Sitzung seitens der Verwaltung 3 mögliche Varianten zur fristgemäßen Einführung einer Ganztagsbetreuung im Rahmen des Rechtsanspruches ab der 1. Klasse für die Grundschule Grasberg vorgestellt. Wobei eine Variante (2) zunächst klar favorisiert wurde.
Die Verwaltung teilte den Eltern mit Informationsschreiben vom 24.10.2025 den möglichen Beschlussvorschlag für die favorisierte Variante mit, über die dann auf der folgenden Ausschusssitzung am 10.11.2025 abgestimmt werden sollte:

Vor der anstehenden Ausschusssitzung kontaktierten uns mehrere Eltern, die mit der vorgeschlagenen möglichen Variante für einen Beschlussvorschlag aus den verschiedensten Gründen nicht einverstanden waren. Von einem Vater erhielten wir auch das Schreiben der Verwaltung (siehe oben).
Es kristallisierte sich heraus, dass viele Eltern die Planungen der Grundschule Grasberg, die seit 2024 für einen offenen Ganztag für die Jahrgangsstufen 1-4 in Aussicht gestellt hatte nun auch in Anspruch nehmen wollten und die vorgeschlagene Variante 2 auf Unmut stieß.
In der Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung am 10.11.2025 sollte über die vorliegenden 3 Varianten beraten werden, wobei diese „Variante 2“ zunächst priorisiert wurde :

Zur Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung am 10.11.2025 lag dann der Konzeptentwurf der Grundschule Grasberg für eine offene Ganztagsschule vom 02.10.2025 in den Sitzungsunterlagen vor.
Dieser ist ebenso wie der protokollierte Verlauf der Sitzung und alle 3 möglichen Varianten in den öffentlichen Sitzungsunterlagen mit Niederschrift im Ratsinformationssystem der Gemeinde Grasberg verfügbar.
Auf der öffentlichen Sitzung zu Gast waren ca 40 BürgerInnen, Elternvertreter, LehrerInnen und weitere Interessierte. Viele Fragen wurden gestellt und seitens der Verwaltung beantwortet (wir zitieren hier aus der öffentlichen Niederschrift):
Dokumentierte Fragen und Antworten aus Tagesordnungspunk 7 Einwohnerfragestunde lauteten:

Es folgte nun Tagesordnungspunkt 8 unter der Leitung der Ausschussvorsitzenden Elke Schnakenberg (SPD):
Einrichtung einer Ganztagsschule an der Grundschule Grasberg (Drucksachen-Nr. 2025/0215) eine umfassende Beratung.
Wir zitieren den Wortbeitrag unseres Ausschussmitgliedes:
Ratsherr Dr. Buse erklärt das der Arbeitskreis die Aufgabe hatte alle Themen rund um die Ganztagsbetreuung durchzusprechen, ein Konzept kann aber nur die Schule schreiben. Dies Konzept liegt jetzt
vor. Es ist eine sehr komplexe Sache, bei der von vielen Stellen an alles Mögliche gedacht werden
muss. In Hort und Schule ist gutes Personal vorhanden. Die Variante 2 könnte ein guter Übergang
sein und Übergänge sind oft holperig. Man muss die Anregungen und Ideen jetzt nutzen um Lehrerstunden zu generieren, auch Teilgebunden kann eine Option sein. Ideallösungen gibt es nicht, da es
noch keinen Erlass für die Finanzierung gibt, die Zeit knapp ist und heute sollte keine Entscheidung
fallen.
Nach weiterem Austausch durch die Ausschussmitglieder, wurde durch die Stellv. Vorsitzende
Paar (CDU) folgender Antrag gestellt:
Der Arbeitskreis „Ganztagsschule“, als Gremium, nutzt die Zeit bis zur nächsten Sitzung des Ausschuss Schule und Bildung am 25.11.25 um 19 Uhr um die Variante 1 und 2 konkret darzulegen und alle Vor- und
Nachteile der Varianten darzustellen, damit diese den Eltern transparent gemacht werden können. Mögliche Fragen der Eltern können über die Elternvertretung gesammelt und dann entsprechend im Arbeitskreis
„Ganztagsschule“ besprochen werden.
Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.
Die Presse berichtete:
Artikel der Wümme-Zeitung vom 11.11.2025: Elternprotest gegen Ganztagsvorschlag der Gemeinde Grasberg:
„Die geplante Einführung eines Ganztagsangebots an der Grasberger Grundschule sorgt für Unmut. Eltern und Lehrkräfte sind mit dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung nicht einverstanden. Dass in Grasberg ab kommendem Schuljahr lediglich die ersten Klassen vom Ganztagsangebot profitieren könnten, wie die Gemeindeverwaltung vorschlägt, damit sind zahlreiche Eltern, aber auch Lehrkräfte ganz und gar nicht einverstanden. Ihrem Unmut machten die gut 40 Zuhörerinnen und Zuhörer am Montagabend in der Schulausschusssitzung Luft.“ (Zitatende)
Im Nachgang zur Sitzung führte Thomas Buse, der sich von Anfang an um einen guten Austausch, Kommunikation und Beteiligung aller bemüht, viele wichtige Gespräche mit Eltern, der Schulleitung und der Verwaltung. Außerdem stimmte er sich auf einer Fraktionssitzung mit den anderen Fraktionsmitgliedern ab und nahm am Arbeitskreis am 18.11.2025 teil, der der Vorbereitung auf die nächste Sitzung diente.
Am 25.11.2025 fand dann die 14.Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung statt.
Alle öffentlichen Infos aus dem Ratsinformationssystem verlinken wir: hier sind in den Anlagen auch weitere ausführliche Antworten der Verwaltung auf neue Fragen aus der Elternschaft zu finden:
Bekanntmachung, öffentliche Niederschrift und das gesamte Sitzungspaket findet Ihr hier (Link).
In der Einwohnerfragestunde unter Tagesordnungspunkt 7 wurden keine Fragen gestellt.
Über diesen neuen Beschlussvorschlag wurde beraten (Zitat/Screenshot aus der öffentlichen Vorlage):

Der folgende Beschluss zu Tagesordnungspunkt 8 vom 25.11.2025 des Aussschusses für Schule und Bildung ist in der Niederschrift dokumentiert:

Im Anschluss tagte der Verwaltungsausschuss (nicht öffentlich) und stimmte diesem Beschluss zu.
Die Presse berichtete:
Wümme Zeitung vom 28.11.2025 „Ganztagsgrundschule in Grasberg: Kompromiss nach Kritik erzielt„
Über die letzten zwei Monate fand ein spannender gemeinsamer Prozess statt, der allen Beteiligten in der Verwaltung und in den Gremien gemeinsam mit Elternschaft und Schule viel Kraft bei der Abwägung von Vor- und Nachteilen und bei der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung abverlangt hat.
Einige Sitzungen und viele Gespräche haben stattgefunden und alle Mitglieder der politischen Parteien haben ihre Entscheidung sorgfältig durchdacht und abgestimmt. Jede/r hat sich für die gefundene Lösung eingebracht.
Die Grundschule Grasberg, wird nun die Familien am 09.12.2025 über die Vor- und Nachteile der wählbaren Betreuungsangebote (offener Ganztag oder Hortbetreuung) informieren, eigenverantwortlich in den Umsetzungsprozess gehen. Es wird seitens der Schulleitung eine verbindliche Bedarfsabfrage stattfinden damit dann mit dem neuen Konzept für einen offenen Ganztag im Sommer für die Jahrgänge 1-4 in das neue Schuljahr gestartet werden kann.
Es besteht Wahlfreiheit und es obliegt den Familien, ob und für welches Betreuungsangebot eine verbindliche Anmeldung ab dem kommenden Schuljahr erfolgt.
Für die Entscheidungsfindung informiert Euch gerne zu Vor- und Nachteilen der beiden Angebote noch einmal hier im Ratsinformationssystem der Gemeinde Grasberg.
Wir wünschen der Schulleitung und dem Kollegium der Grundschule Grasberg einen guten Umsetzungsprozess und allen Familien einen guten Start mit dem gewünschten Betreuungsangebot in das neue Schuljahr 2026/ 2027.
Bei allen Beteiligten bedanken wir uns für gute und auch kritische Gespräche, die aufgrund der Komplexität oft auch schwierig waren. Denn am Ende waren sie auch immer konstruktiv und haben zu der von Schule und Elternschaft gewünschten Komproimisslösung geführt.
Wir wünschen Euch einen schönen 1. Advent
Fraktion und Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Grasberg
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