Seit Februar 2024 wurde uns oft die Frage gestellt: „wo ist eigentlich unserere Bürgermeisterin und warum wird sie so oft vertreten?“. Die vielfältigen Aufgaben in der Verwaltung wurden seitdem größtenteils durch ihren Allgemeinen Vertreter Herrn Bischof übernommen. Außerdem wurde sie durch den 1. und 2. Bürgermeister vertreten (Kai Entelmann (CDU), Michael Frerks (CDU). Auf das, was in Grasberg vage bekannt wurde gingen wir nicht weiter ein, denn wir respektierten Ihren Wunsch nach Diskretion.
Unsere Bürgermeisterin Marion Schorfmann prägt die Gemeinde Grasberg seit 2006 durch ihr Engagement . In drei aufeinanderfolgenden Amtsperioden wurde sie für Grasberg zur hauptamtlichen Bürgermeisterin (Hauptverwaltungsbeamtin) gewählt. Nach dieser langen Zeit im Amt hat sie nun aus gesundheitlichen Gründen ihren Rückzug aus diesem Amt bekanntgegeben. Anfang 2024 erhielt sie die Diagnose Krebs, die ihren Lebensweg grundlegend veränderte. Seit Februar dieses Jahres unterzog sie sich mehreren Operationen und einer anschließenden Chemotherapie. Die Behandlungen verliefen erfolgreich, und Marion Schorfmann ist inzwischen wieder bei öffentlichen Anlässen präsent. Dennoch beeinträchtigen Nebenwirkungen der Operationen und Behandlungen ihre volle Leistungsfähigkeit im Amt. Auf ärztlichen Rat hin beantragte sie nun die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand und erläuterte dies im Gemeinderat. Die rechtlichen Schritte für eine vorgezogene Bürgermeisterwahl nach dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz sind eingeleitet.
Ursprünglich wollte sie bis zur regulären Wahl 2026 im Amt bleiben, doch nun würde sich nach erfolgreichem durchlaufen des beamtenrechtlichen Verfahrens ihre Amtszeit um etwa anderthalb Jahre verkürzen.
Mit diesem Presseartikeil informierte die Grasberger Bürgermeisterin Marion Schorfmann 30.04.2025/01.05.2025 nun auch die Öffentlichkeit:
Wümme-Zeitung: „Grasberger Bürgermeisterin Marion Schorfmann gibt ihr Amt auf“ (Link)
-Grasberg muss einen Nachfolger für Marion Schorfmann wählen. Warum die Bürgermeisterin nach überstandener Erkrankung ihr Amt aufgibt“
Heute am 03./04.2025 erschien ein weiterer Artikel in der Wümmezeitung (Print) zu dem Thema.
Neben den Statements der Fraktionsvorsitzenden der CDU und der SPD lest ihr darin auch die aktuelle Stellungnahme/die Pressemitteilung von unserem Fraktionsvorsitzenden Jörn Schumm, die die Wümmezeitung im heutigen Artikel wie folgt wiedergibt:
„Natürlich hat uns die Nachricht betroffen gemacht, das plötzliche Ende einer so langen Amtszeit ist sicher nicht leicht zu verkraften. Gleichzeitig war ihre Entscheidung für mich nicht völlig überraschend. Frau Schorfmann hat in den letzten Wochen offen über die Nachwirkungen ihrer Chemotherapie und Operationen gesprochen und betont, wie sehr ihr dies zu schaffen macht. Insofern war klar, dass sie ihre Kräfte schonen muss und diese Entscheidung ihr sicher nicht leichtgefallen ist.
Wir respektieren daher den mutigen Schritt von Frau Schorfmann, ihr Amt als Bürgermeisterin niederzulegen. Nach ihrer schweren Erkrankung ist es absolut nachvollziehbar, dass ihr die verantwortungsvolle Tätigkeit als Bürgermeisterin, gerade mit den vielen langen Sitzungen und Terminen, momentan zu viel wird. Ich möchte mich ausdrücklich bei ihr bedanken, wie sie dieses Amt trotz der gesundheitlichen Rückschläge in den vergangenen Monaten ausgeübt hat. Auch wenn unsere politischen Ansichten nicht immer übereingestimmt haben, habe ich ihren Einsatz für Grasberg stets sehr geschätzt.
Durch die nun eingeleitete Entlastung eröffnet sich für unsere Gemeinde allerdings auch die Chance auf neue Impulse. Wir können Zukunftsthemen neu denken und unvoreingenommene Ansätze entwickeln, sei es die dringend benötigte Erschließung von Gewerbeflächen, die Schaffung von Wohnraum oder konkrete Maßnahmen zum Klimawandel vor Ort. Gerade in Zeiten des strukturellen Wandels tut es Grasberg vielleicht auch gut, frische oder auch neue Perspektiven einzunehmen.
In den kommenden Wochen stehen intensive Beratungen in den Fraktionen und Gremien an. Ziel sollte sein, eine geeignete Nachfolge zu finden und rasch einen offiziellen Wahltermin vorzubereiten. Wir Grünen werden konstruktiv an diesem Prozess mitwirken.
Aktuell ist es noch zu früh, über mögliche Bewerberinnen oder Bewerber zu sprechen. Die Bekanntgabe der beantragten Amtsaufgabe liegt erst wenige Tage zurück. Jetzt sollten wir alle erst einmal innehalten und gemeinsam überlegen, wie die nächsten Schritte aussehen und wer als künftige Bürgermeisterin oder künftiger Bürgermeister infrage kommt. Für uns steht aber schon jetzt fest: Die oder der nächste Amtsinhaber*in muss sich den Themen der Zukunft zuwenden und sollte nicht an alten oder bisherigen Vorgehensweisen oder Parteibüchern festhalten.
Insbesondere Gewerbeflächenplanung, Wohnraumschaffung und die Herausforderungen des Klimawandel erfordern mutiges, innovatives und gemeinsames Handeln. Persönlich wünsche ich mir, dass wir im besten Fall eine oder einen parteiunabhängigen Kandidaten oder eine Kandidatin unterstützen können, um drängende Themen für Grasberg ergebnisoffen diskutieren zu können.“
Hier findet Ihr den Artikel in der Wümme – Zeitung (online seit 02.05.2025): „Rückzug von Bürgermeisterin bewegt Grasberger Politik“ (Link)
Das ist er also unsere Informationsstand, weitere Infos werden wir wie immer zeitnah mit Euch teilen.
Es grüßen Euch Fraktion und Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Grasberg
🌻
Passend zum Thema gibt es noch Neues in Niedersachsen:
„Die Amtszeit der Hauptverwaltungsbeamtinnen und Hauptverwaltungsbeamten (HVB) in Niedersachsen soll künftig von fünf auf acht Jahre verlängert werden. Mit dieser Maßnahme soll das Amt attraktiver gestaltet werden. Ziel ist es, potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern langfristigere Perspektiven zu bieten, um sowohl die Entwicklung ihrer Kommune als auch ihre berufliche Karriere gezielt voranzutreiben.
Die Anforderungen an die öffentlichen Verwaltungen werden zunehmend komplexer. Themen wie die Integration Geflüchteter, Energiewende, Klimaschutz, Wohnraummangel, Versorgungsengpässe, medizinische Versorgung, Digitalisierung und Fachkräftemangel stellen die Kommunen vor immense Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist die Gewinnung qualifizierter Führungspersönlichkeiten essenziell, um die Funktionsfähigkeit der kommunalen Verwaltungen zu gewährleisten.“
Diese Information entnehmt Ihr gerne der Pressemitteilung v. 29.01.2025 Link: Acht statt fünf Jahre Amtszeit für Hauptverwaltungsbeamte – Landtag beschließt Änderungen am Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz sowie weiteren Gesetzen und Verordnungen des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport.
Hierzu gibt es auch einen Artikel des NDR v. 30.01.2025 Bürgermeister und Landräte künftig wieder länger im Amt
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